Stoffkunde: Badestoff

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Stoffkunde: Badestoff -

Bademode aus Lycra Stoffen selbst zu nähen ist wie eine Achterbahnfahrt der Nähkünste - es braucht etwas Geduld und Fingerfertigkeit. Aber wenn Du erst einmal den Sprung gewagt hast und ein paar Stücke ausprobiert hast, gibt es kein Zurück mehr! Unsere genialen Tipps und Tricks in diesem Blogbeitrag helfen Dir, Dich mit dem rutschigen Stoff anzufreunden.

Herstellung und Eigenschaften

Badestoff wird oft als Lycra bezeichnet, wobei das eigentlich nur ein Markenname für Elasthan ist. Badestoffe bestehen meist aus Polyamid mit einem Elasthan-Anteil von 15 bis 25 Prozent. Dadurch ist das Material bi-elastisch, d.h. sowohl in Längs- als auch in Querrichtung sehr dehnbar und schmiegt sich somit an die Körperform an. 

Eine angenehme Eigenschaft von Badestoff ist, dass die Stoffkanten nicht ausfransen und deshalb nicht zwingend versäubert werden müssen. Das Material verfügt über eine hohe Reißfestigkeit, geringe Feuchtigkeitsaufnahme und eine dauerhafte Formbeständigkeit. Ein hoher UV-Schutz des Materials ist ebenfalls wichtig, um die Haut vor Sonnenstrahlen zu schützen.

Vorbereitungen und Einstellungen

Wichtige Hinweise, damit Du lange Spaß mit deinem Nähwerk hast ♥

Vorwaschen

Vor dem Nähen musst du den Stoff nicht vorwaschen, denn die Kunstfasern des Badelycra laufen bei der ersten Wäsche nicht ein.

Zuschnitt

Am besten schneidest du den Badestoff mit Rollschneider und Lineal zu und verwendest eine neue scharfe Klinge. Den Stoff unbedingt mit Stoffgewichten beschweren, damit er sich nicht verschiebt.

Beim Zuschneiden mit der Schere wird der Stoff leicht angehoben und die Stofflagen verschieben sich. Achte also darauf einlagig und nicht im Bruch zuzuschneiden. Da Badestoff bi-elastisch ist, können die Schnittteile ggf. um 90 Grad gedreht werden, um beim Zuschnitt Stoff zu sparen.

Nähmaschine

Erhöhe den Differentialtransport oder verringere ggf. den Nähfußdruck, damit der Stoff leicht angeschoben und somit besser transportiert wird. Da Badestoffe sehr glatt sind und leicht verrutschen, kann bei der Nähmaschine auch ein Teflon-Nähfuß oder ein Obertransportfuß Abhilfe schaffen.

Verwende zum Nähen eine Stretchnadel oder Super-Stretchnadel der Stärke 75 bis 90. Lässt die Nähmaschine Stiche aus, probiere es mit einer Mikrotexnadel aus.

Nähen mit Badestoffen

Nähen ist wie zaubern können ♥

Versäubern
Badestoff franst an den Stoffkanten nicht aus und muss daher nicht unbedingt versäubert werden.

Vernähen
Durch die starke Dehnbarkeit von Badestoffen und die Passgenauigkeit von Bademode müssen beim Nähen von Badestoff einige Punkte beachtet werden:

Verwende unbedingt elastische Stiche - an der Nähmaschine einen Zick Zack Stich oder Overlockstich, an der Overlock einen 3-Faden-Super-Stretch-Stich oder die normale 4-Faden-Overlocknaht.

Für guten Halt am Körper sollte ein Framilonband oder ein Badegummi an bestimmten Stellen eingearbeitet werden. Verwende zum Absteppen des Gummibandes einen Zickzackstich mit Stichlänge 3 und Stichbreite 3 an der Nähmaschine oder arbeite mit einer Coverlock-Maschine.

Achte darauf, dass sich der Stoff beim Nähen nicht auseinander dehnt oder kräuselt, denn das würde zu einer schlechten Passform führen. Probiere am besten vorab auf einem Reststück deinen gewählten Stich aus.

Verwende viele Klammern um die Stofflagen zu fixieren und nähe langsam mit Geduld.

Nähe mit hochwertigem Polyestergarn in der Stärke 120. Mit Bauschgarn an den Greiferfäden der Overlock oder Coverlock werden die Innennähte besonders dehnbahr und weich.

Die richtige Pflege

Waschen und Trocknen

Badestoff kann bei 30 – 40 Grad entweder schonend mit der Hand oder in der Waschmaschine mit einem Schonprogramm gewaschen werden. Verwende ein mildes und faserschonendes Waschmittel und keinen Weichspüler.

Auf keinen Fall solltest du den Stoff im nassen Zustand stark wringen oder ziehen. Nicht im Trockner trocknen, im Liegen wird Bademode am besten getrocknet.

Bügeln
Badestoff sollte nicht gebügelt werden.