Stoffkunde: Baumwolljersey
Baumwolljersey gehört wohl zu den beliebtesten Näh-Stoffen überhaupt – völlig zurecht, finden wir! Es gibt ihn in den herrlichsten Farben und Mustern - von Uni bis hin zu tollen Kinderjersey-Designs.
In diesem Beitrag erfährst Du, was Baumwolljersey so besonders macht und wie Du ihn am besten vernähst.
Baumwolljersey - Der Klassiker unter den Jerseystoffen
Für die Herstellung von Baumwolljersey wird zunächst Baumwolle zu Fäden versponnen. Danach werden die Fäden auf einer Strickmaschine mit rechten Maschen zu einem glatten Stoff, dem Single-Jersey, gestrickt. Durch diese Verarbeitung besitzt der Stoff eine Vorderseite und eine Rückseite, die sich in ihrer Optik und Haptik unterscheiden.
Baumwolljersey gibt es in verschiedenen Zusammensetzungen, meist besteht er aus 5-8% Elastan und 92-95% Baumwolle. Durch den Elastananteil ist der Stoff dehnbar und somit geeignet für bequeme Kleidung, wie Leggins, T-Shirts und Kinderkleidung. Der hohe Baumwollanteil macht das Material atmungsaktiv, hautfreundlich sowie temperatur- und feuchtigkeitsregulierend. Zudem ist Baumwolljersey vielseitig einsetzbar, formstabil und pflegeleicht.
Wichtige Hinweise, damit Du lange Spaß mit deinem Nähwerk hast ♥
Vorwaschen
Baumwolljersey kann bei der ersten Wäsche etwas einlaufen. Du solltest ihn allso immer vorwaschen.
Zuschnitt
Baumwolljersey dehnt sich in Quer- und Längsrichtung unterschiedlich aus. Beachte den Fadenlauf, der parallel zu den seitlichen Stoffkanten verläuft. Es ist besonders wichtig, dass du die Schnittteile entsprechend des Fadenlaufs auflegst. Die Richtung ist auf den Schnittteilen ja meist eingezeichnet. Der Zuschnitt erfolgt am besten mit einem Rollschneider aber eine scharfe Schere funktioniert auch wunderbar. Dehne den Stoff beim Zuschnitt nicht.
Nähmaschine
Da Maschenware schnell Löcher bekommt, wenn zu scharfe Nadeln das Material beschädigen, ist es ratsam, mit einer Jerseynadel zu arbeiten. Deren Spitze ist abgerundet und schont so die empfindlichen Maschen. Auch sogenannte “Stretch”-Nadeln für elastische Stoffe sind geeignet. Wähle eine Nadelstärke von 70-80 Stärke.
Nähen ist wie zaubern können ♥
Versäubern
Baumwolljersey franst an den Stoffkanten nicht aus, du brachst ihn also vorab nicht versäubern.
Vernähen
Eine Overlock-Maschine ist ideal, um Jersey zu vernähen. Aufgrund des Differenzials transportiert die Maschine den Stoff gleichmäßig. Bei einer normalen Nähmaschine wird der Stoff schlecht transportiert und gedehnt, wodurch die Nähte ungleichmäßig und wellig werden. Ein Obertransport-Fuß kann da Beihilfe leisten.
Zum Nähen musst du unbedingt elastische Stiche wählen, wie einen Zickzackstich (Länge 2,5-3.0 und Breite 0,5 - 0,7) oder einen Overlockstich. Manche Maschinen bieten auch einen Elastik-Stich oder einen dreigeteilten Zickzack-Stich.
Um einen schönen, dehnbaren Saum hinzubekommen, ist es ratsam, eine Zwillingsnadel zu verwenden oder mit einer Covermaschine zu arbeiten.
Waschen und Trocknen
Baumwolljersey kannst du im normalen Waschgang bei 30-40 °C waschen. Weißen Baumwolljersey kannst du sogar bei 60 °C waschen.
Der Stoff ist trocknergeeignet.
Bügeln
Baumwolljersey lässt sich problemlos bei mittlerer Temparatur bügeln.