Stoffkunde: Satin
Satin - Dieser luxuriöse Stoff bezaubert mit elegantem Glanz und findet vielseitige Anwendungen. Unser aktueller Blogbeitrag widmet sich der Verarbeitung und Pflege von Satin. Mit unseren Tipps gelingt Dein nächstes Nähprojekt aus Satin ganz sicher. ♥
Satin - Sinnbild für Eleganz
Satin erhält seine wunderbar schillernde Optik durch die Atlasbindung, welche auch als Satinbindung bekannt ist. Bei dieser Art des Webens wird der Schussfaden unter einem Kettfaden hindurchgeführt und anschließend über drei weitere Kettfäden gewebt. Die Bindungsart gibt dem Stoff seinen Namen und nicht das Material, welches verwendet wurde. Die Wahl des Materials beeinflusst die Eigenschaften des Stoffes und kann von fließend und hochglänzend, leicht und matt bis hin zu schwer und steif reichen. Durch die Verwendung von endlosen Filamenten wie Seide oder Viskose entsteht ein noch stärkerer Glanz. Satin findet neben der Bekleidungsindustrie auch in Heimtextilien wie Bettwäsche oder Vorhängen Anwendung.
Verschiedene Arten von Satin:
Es gibt viele bekannte Satinstoffe, die auf unterschiedlichen Rohstoffen basieren.
Baumwollsatin hat einen feinen Glanz und besteht aus Baumwolle. Die Naturfaser ist hautfreundlich und sehr saugfähig, weshalb dieser Stoff gerne für Bettwäsche oder Kissenbezüge verwendet wird. Eine Unterart des Baumwollsatins ist der Mako-Satin, dessen Rohmaterial die ägyptische Mako-Baumwolle ist.
Duchessesatin ist beispielsweise ein schweres, stark glänzendes Gewebe aus Seide, Halbseide oder Kunstfaser, das für festliche Kleider oder als Futterstoff für Mäntel verwendet wird.
Crêpe Satin besteht aus stark verdrehten Schussfäden und besitzt unterschiedliche Stoffseiten. Die rechte Seite ist glatt und schimmernd, während die linke Seite rau und fein genarbt ist.
Wichtige Hinweise, damit Du lange Spaß mit deinem Nähwerk hast ♥
Zuschnitt
Der Stoff ist sehr empfindlich – jeder Zieh- oder ausgerissene Faden ist durch die glänzende rechte Seite sofort sichtbar. Daher muss beim Zuschnitt bereits mit Vorsicht gearbeitet werden. Halte die Schere so flach wie möglich oder benutze einen Rollschneider mit rutschfester Unterlage. Verwende keine Stecknadeln sondern Stoffklammern.
Nähmaschine
Die Nähmaschinennadel sollte nicht stärker als Größe 60 sein. Am besten nimmst du eine Mikrotex Nadel oder eine ganz neue Universal-Nadel.
Nähen ist wie zaubern können ♥
Versäubern
Bevor du den Stoff wäschst lohnt es sich alle offenen Kanten zunächst zu versäubern. Da der Stoff für Ziehfäden empfindlich ist, kann dir dieser zusätzliche Schritt Ärger ersparen. Am besten klappt dies mit einer Overlock.
Vernähen
Mit einer geringen Stichlänge hälst du die feinen und rutschigen Stoffe fest zusammen. Wähle dafür am besten eine Länge von 1,5 – 2 mm. Mit Hilfe eines geringen Nähfußdrucks erhälst du eine möglichst gleichmäßige Naht, die sich nicht zusammenzieht, Alternativ kannst du einen Obertransportfuß verwenden, der den herkömmlichen Transport bei anspruchsvollen Stoffen unterstützt.
Du kannst die Naht mit einem Stück Backpapier auf den ersten Stichen etwas festigen. Später reißt du es ganz einfach aus.
Waschen und Trocknen
Die Temperaturen beim Waschen sollten nicht höher als 40 Grad sein. Allerdings sind hier auch Abweichungen zu finden. Beispielsweise ist Baumwollsatin meist auch bei 60 Grad waschbar.
Mit einem Wäschenetz verhinderst du, dass dein Satinstück beim Waschen an anderen Kleidungsstücken hängen bleibt und eventuell Fäden zieht.
Zum Trocknen kannst du einen Trockner verwenden.
Bügeln
Satin solltest du bei geringer Hitze auf Links bügeln.