Stoffkunde: Tüll
Tüll ist der typische Stoff für leichte und feine Kleidung. Vorallem romantische und feminine Kleidung wie Ball- oder Hochzeitskleider sowie Ballettröcke, werden oft aus diesem Material hergestellt. Tüll ist dabei je nach Variante sehr wandelbar. Welche Tüllarten es gibt und was Du beim Nähen von Tüll beachten solltest, erfährst Du in diesem Beitrag.
Tüll - Der Stoff für zarte Kleidung
Die Herkunft von Tüll findet den Ursprung in der Hochzeitsbranche: Im 19. Jahrhundert hat die namensgebende französische Kleinstadt Tulle erste Brautkleider aus diesem zarten Gewebe gefertigt.
Tüll ist ein netzartiger, transparenter Stoff, welcher aus Kunstfasern hergestellt wird. Das feste und strapazierfähige Material weist eine gewisse Dehnbarkeit auf und ist dabei luftig leicht und dekorativ. Es gibt fließenden, feingewebten Tüll oder steiferen Grobtüll.
Wichtige Hinweise, damit Du lange Spaß mit deinem Nähwerk hast ♥
Zuschnitt
Der Stoff kann mit handelsüblichen Stoffscheren und Rollschneidern problemlos zugeschnitten werden. Mit Gewichten kannst du den Tüll fixieren, da das Material beim Zuschnitt leicht verrutscht. Für Markierungen verwendest du am besten Stoffklammern oder Heftnähte.
Nähmaschine
Für Tüll empfehlen wir die Verwendung von Universal- oder Jerseynadeln. Die Nadelstärke sollte zwischen 60–90 betragen, je nach Feinheit des Tülls.
Nähen ist wie zaubern können ♥
Versäubern
Da Tüll nicht ausfranst, ist das Versäubern nicht notwendig und nur optional.
Vernähen
Wähle den Geradstich mit einer Stichlänge zwischen 1,5–3 mm oder einen Zickzackstich. Versuche den Stoff bein Nähen möglichst nicht zu dehnen.
Waschen und Trocknen
Tüll ist nicht hitzebeständig und sollte daher nicht heißer als 30 °C gewaschen werden. Ebenso empfehlen wir Tüll nicht maschinell zu trocknen.
Bügeln
Bei Tüll solltest du auf das direkte Bügeln verzichte, um das Schmelzen des Materials zu verhindern. Mit genügend Abstand kannst du das Bügeleisen allerdings über das Material schweben lassen, um mit Hilfe von Dampf Falten zu glätten.